24. November 2014 | Der Lions Club Neunkirchen hatte zum traditionellen Ökumenischen Konzert in die Pfarrkirche St. Margareta geladen. Neben dem Blechbläserquintett des Musikkorps der Bundeswehr waren die beiden Chöre von St. Margareta - der Kirchenchor Cäcilia und der Gospelchor Sound’n‘Spirit – sowie der Freundechor der Ev. Kirchengemeinde aus Seelscheid für die gute Sache dabei.

Alle überzeugten mit ihren Darbietungen – jedes Ensemble in seinem Genre und auf seine eigene Art. Nach den Einzeldarbietungen des Kirchenchors und des Freundechors und den dazwischen eingestreuten Titeln der Blechbläser stellten wir von Sound’n’Spirit uns für unseren Auftritt im Altarraum auf. Die Lichter erlöschen, das Kirchenschiff liegt in Dunkelheit und Stille, nur die Kerzen flackern, im Altarraum Dämmerlicht. Dann zieht der Sturm auf:

Rascheln, als feine Regenschleier die Luft durchweben, schon fallen einzelne schwere Tropfen, es werden mehr und mehr und plötzlich prasselt ein Platzregen nieder, von Blitzen und Donner gefolgt. Eine perfekte Illusion für die Ohren.

Wir blicken ins Dunkel, doch wir ahnen das ungläubige Staunen in den Gesichtern der Zuhörer, denn dieser Sturm wird von nichts und niemand anderem als uns selbst erzeugt. Da allerdings nicht sicher einzuschätzen war, ob wir zeitlich passgenau auf Blitze von oben hoffen durften, hat hier unser Technikfreak Thomas ein winziges bisschen nachgeholfen. Noch ein Sprung auf den Holzstufen, ein mächtiger Donnerschlag, wir lassen das Trommeln auf unsere Beine verebben, ein letztes Schnipsen mit den Fingern.

„The storm is passing over“: Ein traditioneller Gospel von James A. Tindley, den wir a cappella singen, nur von den Congas untermalt, die See ist noch aufgepeitscht, der Chor scheint auf schwankendem Schiff zu stehen (gut dass niemand erahnen kann, wie lange wir dieses langsame, ruhige „Schwanken“ proben mussten!).

Nach diesem Titel lösen wir die Spannung mit dem leicht und spielerisch interpretierten Gospel von Tore W. Aas „You are holy“.

Als wir danach den mitreißenden Refrain von „We pray“, einem Titel des bekannten Gospelkomponisten Joakim Arenius, anstimmen, klatscht die ganze voll besetzte Kirche begeistert mit. Das hatten wir erhofft, aber nicht erwartet. Schöner kann ein Auftritt für uns kaum sein!

Beschwingt beenden wir unseren Part mit „You raise me up“ von Rolf Lovland; eingestimmt durch ein einfühlsames Geigenvorspiel von Linda Bennett lassen wir die Gospelhymne den Kirchenraum füllen und sich in die Höhe schwingen.

Und schade – dann ist unser Auftritt auch schon vorbei. Es folgte der Titel "The Saints Hallelujah" der Blechbläser, leicht und virtuos und mit immenser Spielfreude, hier machte das Zuhören so viel Spaß, dass stellenweise sogar mitgeklatscht wurde.

Das gemeinsame Finale aller Beteiligten war ein grandioses Erlebnis für das Publikum und nicht minder für uns und die Sänger und Sängerinnen der anderen beiden Chöre – insgesamt sicher über 100 –, als begleitet von den Bläsern „Holy, holy, holy“ und „May the road rise“ erklangen. Dieses Konzert wird die Kirchengemeinde ihrem großen Vorhaben, der Finanzierung der neuen Orgel, wieder ein kleines Stückchen näher bringen. Doch als zur Einstimmung auf die Adventszeit als Zugabe die ganze Kirche „Tochter Zion“ sang, mächtig und fanfarisch, der Klang überbordend bis in die äußerste Spitze des Kirchturms, in diesem Moment jedenfalls hat wohl niemand die Orgel vermisst.