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Am Ende der Welt, und trotzdem zu Hause

Sound'n'Spirit im Wolfspark - mit Eskorte??? Nein, alles nur getürkt;-)
Sound'n'Spirit im Wolfspark - mit Eskorte??? Nein, alles nur getürkt;-) größere Ansicht

27.-29. Oktober 2017 | Ein bisschen war es wie nach Hause kommen. So herzlich wurden wir von Bruder Moritz und Bruder Steffens willkommen geheißen, als wir am Freitagabend in Jünkerath eintrafen. Hier in der Jugendbildungsstätte der Salesianer Don Boscos, wo unsere Kerstin schon als Schülerin gewesen war und die Kinder mehrerer Chormitglieder mit dem Antonius-Kolleg auf Klassenfahrt gewesen sind, wollten wir unseren „Workflug“ (ein bisschen Workshop, ein bisschen Ausflug) verbringen. Wo Jünkerath liegt? Nur 120 km in Richtung Trier, aber gefühlt weit, weit weg, dort, wo Fuchs und Has‘ sich gute Nacht sagen. Internet für den Versand der Gut-angekommen-Meldungen? Schwierig, schwierig. Aber genau richtig für unser Chorwochenende – denn so konnten wir uns ganz auf uns und unsere Gospels konzentrieren.

Sooo breit waren die Flügel der Milane - oder doch Choreographieübungen?
Sooo breit waren die Flügel der Milane - oder doch Choreographieübungen? größere Ansicht

Nach und nach trudelten die mit Chormitgliedern, dicken Notenordnern, der „Chorkleidung“ (einmal schwarz, einmal blau-weiß) und natürlich der notwendigen Zusatzverpflegung (in jedem Aggregatzustand) für die Abende bis zum Rand vollgepackten Autos ein. Dann waren erst einmal Lageerkundung und Einzug in die Zimmer angesagt. Getreu dem Motto „Vor dem Essen, nach dem Essen, Gospels üben nicht vergessen“ stand noch vor dem Abendbrot und auch danach eine Probe an, bevor wir uns endlich in unserem „Besprechungsraum“ zum gemütlichen Beisammensein einschließlich der Nachfeier von Hildegards Geburtstag einfanden. Und dann begann eine lange Nacht. Wie gut, dass die Jugendbildungsstätte so einsam im Wald liegt und wir an diesem Wochenende die einzige Gruppe im Haus waren, denn was an diesem Abend nach draußen klang, war eine sehr individuelle, man könnte auch sagen „wilde“ Mischung aus sechziger, siebziger-Jahre Hits und Mundorgel: von „Kay sera“ über „Zwei kleine Italiener“, „Monja“ und „What shall we do with the drunken sailor“ bis zu „Bye bye my love“ war alles dabei. Da sind wir breit aufgestellt und kennen keinen Schmerz;-)

Beste Stimmung beim Feiern am Freitagabend
Beste Stimmung beim Feiern am Freitagabend größere Ansicht

Auch das Grüppchen, das die Nacht zum Tag gemacht hatte, erschien - etwas blasser als sonst, aber pünktlich - am Frühstückstisch. Und im Anschluss hieß es schon wieder: Probe! Denn schließlich diente das Wochenende auch der Vorbereitung der nächsten Auftritte: dem Gospelgottesdienst in Ruppichteroth am 5. und dem Konzert auf dem Eichhof in Much am 26. November. Dafür sollten die Titel wieder auf Hochglanz und die teils sehr individuellen Erinnerungen an die zu den zurückliegenden Konzerten einstudierten Bewegungen wieder auf einen Nenner gebracht werden. Nach dem Mittagessen war dann jedoch der „Work“-Teil vorbei und wir gingen zum „-flug“ über. Einem kleinen Teil stand der Sinn nach einem Dorf-Bummel in Stadtkyll mit ausgiebigem Kaffeetrinken und Klönen, der abenteuerlustige größere Teil machte sich trotz schneidendem Wind auf zum Adler- und Wolfspark Kasselburg. Und wurde für diesen Einsatz mit einer beeindruckenden Greifvogelschau belohnt. Unter anderem zwei majestätisch kreisende schwarze Milane, eine knuffige kleine weiße Schleiereule und zwei Gänsegeier schickten die Falkner immer wieder auf Tiefflug über die Köpfe der Zuschauer.

Geiersturzflug - alle Mann in Deckung!
Geiersturzflug - alle Mann in Deckung! größere Ansicht

Durchaus ernst gemeint die Empfehlung des Falkners beim Geiersturzflug: Kopf runter und nicht bewegen! Mit 8 bis 10 kg sind diese Raubvögel so schwer, dass sie einem plötzlich auftretenden Hindernis nicht ausweichen können. Doch außer einem vom Flügel sacht gestreiften Kopf waren keine Kollateralschäden zu verzeichnen – Heinz hatte sich schnell genug geduckt.

Ein Highlight: Der ältere der beiden Gänsegeier schaffte es wegen ungünstiger Windverhältnisse nicht, sich in die Luft zu schwingen. Und trat kurzentschlossen, wenn auch etwas weniger majestätisch den Rückweg zur Voliere zu Fuß an. Für uns ging es zwar auch zu Fuß weiter, aber nicht zurück, sondern noch weiter, zur Fütterung der etwa 20 fast wild lebenden Wölfe. Auch hier gab es Interessantes zu erfahren. Mangels Schafspelz etwas durchgefroren traten wir danach den Rückweg an.

Auch an diesem Abend saßen wir noch lange zusammen. Was in der knappen Zeit bei den wöchentlichen Proben nur selten gelingt - bei den Wochenendfahrten ist Gelegenheit dazu: dem anderen zuhören, Persönliches austauschen, gute Gespräche führen, am anderen „dranbleiben“, sich näher kommen. Das ist unsere Basis, die unverzichtbare harmonische Grundlage, die conditio sine qua non für den „EinKlang“ unserer Musik.

Bitte recht freundlich. Sound'n'Spirit-Foto, klassische Art
Bitte recht freundlich. Sound'n'Spirit-Foto, klassische Art größere Ansicht

Sonntag. Kein Ruhetag für uns, denn Bruder Steffens hatte uns kurzerhand für den 10.00 Uhr-Gottesdienst engagiert. Wer kann dazu schon nein sagen? So waren wir um neun schon wieder zum Einsingen und Soundcheck in der hauseigenen großen Kapelle – die eine tolle Akustik hat und zum Gottesdienst mehr als wohl gefüllt war. Wohlgefühlt haben auch wir uns, denn ganz besonders hier, im Gottesdienst mit den Patres und den „Schäfchen“ der Salesianer, den Gottesdienstbesuchern, konnten wir den Geist Don Boscos spüren, wie wir ihn auch bei uns in Neunkirchen viele Jahre lang bei „unseren“ Patres kennen gelernt haben: die zugewandte Herzlichkeit, unaufgeregte Gelassenheit, ungekünstelte Fröhlichkeit. Und so wurde es ein wunderschöner Gottesdienst, in dem wir mit großer Freude unsere Gospels sangen.

Danach Kofferpacken, Zimmerräumen, ein letztes Mittagessen aus der bemerkenswert guten Küche (kein Knödel blieb zurück;-) ), noch ein Abstecher mit Bruder Steffens in die Musikschule, wo wir das Heftchen mit seinen selbst komponierten Liedern geschenkt bekamen („Ihr dürft alles kopieren und benutzen“ – das werden wir tun, Bruder Steffens!) und wir das Don Bosco-Lied mit ihm ansangen, und dann Abfahrt nach Hause.

 

 

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spirits ;-)

Der Tipp vom Profi

Beim Proben eines neuen vierstimmigen Titels tun wir uns im letzten Takt noch schwer mit der Harmonie. Ulrike gewohnt ironisch: Haltet den Schlussakkord einfach so lange aus, bis der Ton stimmt.

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